Schatten – Übersicht
Motion-Projekte, die Punkt- oder Scheinwerferlichter enthalten, lassen sich durch das Hinzufügen von Schatteneffekten natürlicher und realistischer gestalten. Schatten werden erzeugt, wenn nicht oder nur teilweise transparente Objekte (Ebenen oder Gruppen) verhindern, dass Licht auf ein anderes Objekt trifft. Für die Darstellung eines Schattens in Motion benötigen Sie mindestens drei Komponenten: eine Schatten erzeugende Lichtquelle, ein Objekt, das einen Schatten wirft, und ein weiteres Objekt, auf das der Schatten geworfen wird. Mehrere Lichtquellen erzeugen mehrere Schatten, die je nach den relativen Positionen und den Einstellungen der Objekte in der Szene sichtbar sind oder auch nicht.
Hinweis: Umgebungslichter werfen keine Schatten.
In Motion können Sie steuern, ob eine Lichtquelle Schatten erzeugt und ob die einzelnen Objekte in der Szene Schatten werfen oder als Projektionsfläche von Schatten dienen können (oder beides). Es ist sogar möglich, ein Objekt, das gar nicht sichtbar ist, Schatten werfen zu lassen. Die Stärke, Konturschärfe, Form und Position des Schattens richtet sich nach Art und Position der Lichter und der relativen Position aller drei beteiligten Objekte.
ACHTUNG: Bestimmte Änderungen an 3D-Objekten können dazu führen, dass die Schatten verschwinden. Das ist der Fall, wenn die Änderung zur Rasterung des 3D-Objekts führt – d. h. zur Anpassung der Deckkraft einer Gruppe oder zum Aktivieren der Attribute „Glühen“, z. B. bei einer Textebene. Durch Reduzieren der 3D-Gruppe lässt sich der Schatten wiederherstellen. Weitere Informationen zu verschwindenden Schatten finden Sie unter Schatten und Rasterung.
Schlagschatten im Vergleich zu Schattenwurf
Es gibt zwei gängige Arten von Schatteneffekten bei der Grafikverarbeitung in Motion: Schattenwurf und Schlagschatten. Motion kann beide Effekte erzeugen, da sie aber unterschiedliche Zwecke und Anwendungen haben, ist es hilfreich, über die Unterschiede zwischen den beiden Formen Bescheid zu wissen.
Beide Formen, sowohl Schattenwurf als auch Schlagschatten, simulieren die Blockierung von Licht durch ein lichtundurchlässiges Objekt. Ein Schlagschatten ist jedoch ein 3D-Effekt, für den eine Lichtquelle und ein Objekt benötigt werden, auf das der Schatten fällt. Ein Schattenwurf ist dagegen ein 2D-Effekt, der einen Schlagschatten ohne Lichtquelle simuliert und daher auf eine sehr eng begrenzte Gruppe von Situationen anwendbar ist.
Schattenwürfe werden oft verwendet, um in 2D-Projekten räumliche Tiefe und separate Vordergrundobjekte vor einem Hintergrund zu simulieren. Der klassische Schattenwurfeffekt kommt zum Einsatz bei hellfarbigen Untertiteln, um so dafür zu sorgen, dass der Text vor hellem und vor dunklem Hintergrund gleichermaßen gut lesbar ist. Bei einem Schattenwurfeffekt erzeugt die imaginäre Lichtquelle keinerlei Schattierungseffekt auf der Oberfläche des Objekts und die Position des Schattens ist auf eine feste Richtung eingestellt. Ein Schattenwurf wird als Teil des Vordergrundobjekts dargestellt, er interagiert also mit keinen Hintergrundobjekten. Da es sich jedoch um einen Effekt handelt, kann das Erscheinungsbild angepasst werden. Weichheit, Deckkraft, Position und Farbe können angepasst und animiert werden, ohne eine Lichtquelle manipulieren zu müssen.
Schlagschatten sind echte 3D-Effekte und ihr Erscheinungsbild hängt von der Lichtquelle und den anderen Objekten in der Szene ab. Mehrere Schlagschatten interagieren miteinander und ihre Form wird auf der Basis der Oberflächen und Positionen der Objekte definiert, auf die sie geworfen werden.
In diesem Abschnitt werden Effekte von Schlagschatten beschrieben. Informationen zu Schattenwürfen finden Sie unter Hinzufügen eines Schattenwurfs zu einer Ebene.