Farbbalance

Die Farbbalance bezieht sich auf die relative Stärke der roten, grünen und blauen Kanäle, aus denen ein Bild besteht. Ein blau gefärbtes Bild besitzt beispielsweise einen starken blauen Kanal und einen schwächeren grünen und roten Kanal.

Ein Beispiel für das Angleichen von zwei Compositing-Ebenen mit dem Filter „Farbbalance“ finden Sie unter Beispiel: Verwenden eines Filters zum Angleichen der Farbe von zwei Compositing-Ebenen.

Blau gefärbtes Bild im Canvas

Mit dem Filter „Farbbalance“ können Sie die relative Balance aller drei Farbkanäle eines Bilds gleichzeitig anpassen. Verringern Sie beispielsweise den blauen Kanal und erhöhen Sie den roten und grünen, um einen Blaustich zu reduzieren und ein Bild mit mehr Orangetönen zu erhalten, das wärmer wirkt.

Das gleiche Bild mit mehr Orangetönen

Die Farbbalance bezieht sich auch auf die Farbtemperatur, die die Qualität des Lichts in einem Bild beschreibt. Sonnenlicht hat beispielsweise meist einen höheren Blauanteil als Kunstlicht, das eher orange wirkt. In professionellen Film- und Videoproduktionen sorgt ein Weißabgleich der Kamera vor der Aufnahme in der Regel dafür, dass weiße Bereiche in einem Bild neutral sind (d. h. alle drei Farbkanäle auf den gleichen Wert eingestellt sind). Filmmaterial, optische Filter und digitale Einstellungen für den Weißabgleich können jedoch den Färbung eines Bilds beeinflussen.

Hinweis: Die ungleichmäßig starken Farbkanäle, die durch eine dominante Farbtemperatur in der Ausleuchtung eines Bilds verursacht werden, werden häufig als Farbstich bezeichnet.

Mit dem Filter „Farbbalance“ können Sie die drei Farbkanäle eines Bilds anpassen, um entweder einen Farbstich zu entfernen oder einen hinzuzufügen. Hier einige Beispiele für die Verwendung des Filters „Farbbalance“:

  • Zur Korrektur von Beleuchtungsproblemen: Sie können beispielsweise ein Bild mit zu starken Orangetönen für eine neutralere Wirkung ausbalancieren.

  • Zum Angleichen zweier Bilder: Sie können beispielsweise die Beleuchtungsqualität eines Schauspielers vor einem Greenscreen im Vordergrund an die Beleuchtung in einem Hintergrundbild anpassen.

  • Zum Stilisieren der Farbe eines Bilds in einem kreativen Composite: Sie können beispielsweise eine Silhouette mit starkem Kontrast und blauer Färbung aus dem Bild zweier tanzender Schauspieler für eine Titelsequenz erstellen.

Mit dem Filter „Farbbalance“ können Sie nicht nur die allgemeine Stärke der drei Farbkanäle eines Bilds abstimmen, sondern auch die Farbe in drei Farbton-Zonen eines Bilds: Schatten, Mitteltöne und Lichter. Mit drei entsprechend benannten Farbsteuerelementen können Sie die Farbbalance in den verschiedenen Zonen der Bildtonalität anpassen.

Parameter für Filter „Farbbalance“

Wenn Sie eine Anpassung an einer Zone vornehmen möchten, klicken Sie auf das zugehörige Farbfeld, um das Fenster „Farben“ zu öffnen, und bewegen Sie dann den Zeiger bei gedrückter Maustaste im Farbrad. Das Bild wird beim Bewegen aktualisiert. Wenn Sie den Zeiger in Richtung eines bestimmten Farbtons bewegen, wird das Bild mit diesem Farbton eingefärbt. Je weiter Sie den Zeiger zum Rand des Farbrads bewegen, desto intensiver wird das Bild gefärbt.

Verwendung des Fensters „Farben“ zur Anpassung der Farbbalance eines Bilds

Tipp: Sie können beliebige der im OS X-Fenster „Farben“ verfügbaren Steuerelemente für die Farbanpassungen verwenden, etwa die Schieberegler, die webfähigen Farben und die Lupe. Außerdem können Sie häufig verwendete Farbtöne sichern, indem Sie eine Farbe aus dem Farbbalken oben als Farbprobe in ein leeres weißes Kästchen unten bewegen. Durch Klicken auf ein gefülltes Kästchen wird diese Farbe ausgewählt.

Die Anpassungen, die Sie an den Schatten, Mitteltönen und Lichtern eines Bilds vornehmen, überlappen sich stark. Anpassungen an Schatten wirken sich beispielsweise am stärksten auf die dunkelsten Teile des Bilds aus, aber auch auf Mitteltöne und dunklere Lichter. Diese Überlappung sorgt dafür, dass die vorgenommenen Anpassungen nahtlos mit den Originalfarben des Bilds überblendet werden.

Hinweis: Mit dem vertikalen Helligkeitsregler des Farbrads im Fenster „Farben“ können Sie den Kontrast zwar in kleinen Schritten anpassen, für Anpassungen der allgemeinen Helligkeit eines Bilds empfiehlt sich jedoch die Verwendung eines Filters „Kontrast“ oder „Pegel“ .

Im Informationsfenster „Filter“ wird dieser Filter mit den folgenden Parametersteuerelementen angepasst:

  • Schatten: Hiermit werden Farbkanäle in den dunkelsten Bereichen des Bilds angepasst. Klicken Sie auf das Farbfeld, um das Fenster „Farben“ zu öffnen. Passen Sie dann die Farbbalance des dunkelsten Teils des Bilds an. Mit einer Pipette können Sie beliebige Farben im Canvas für die Farbanpassung des Bilds auswählen. Sie können auch auf das Dreiecksymbol klicken, um separate Schieberegler für den roten, grünen und blauen Kanal einzublenden. Diese besitzen einen numerischen Wertebereich von 0 (keine Farbe) über 0,5 (keine Farbänderung) bis 1,0 (maximale Farbe).

  • Mitteltöne: Hiermit werden Farbkanäle in den mittleren Bereichen des Bilds angepasst. Klicken Sie auf das Farbfeld, um das Fenster „Farben“ zu öffnen. Passen Sie dann die Farbbalance der Farben zwischen den Schatten und Lichtern an. Mit einer Pipette können Sie beliebige Farben im Canvas für die Farbanpassung des Bilds auswählen. Sie können auch auf das Dreiecksymbol klicken, um Schieberegler für den roten, grünen und blauen Kanal einzublenden. Diese besitzen einen numerischen Wertebereich von 0 (keine Farbe) über 0,5 (keine Farbänderung) bis 1,0 (maximale Farbe).

  • Lichter: Hiermit werden Farbkanäle in den hellsten Bereichen des Bilds angepasst. Klicken Sie auf das Farbfeld, um das Fenster „Farben“ zu öffnen. Passen Sie dann die Farbbalance des hellsten Bereich des Bilds an. Mit einer Pipette können Sie beliebige Farben im Canvas für die Farbanpassung des Bilds auswählen. Sie können auch auf das Dreiecksymbol klicken, um Schieberegler für den roten, grünen und blauen Kanal einzublenden. Diese besitzen einen numerischen Wertebereich von 0 (keine Farbe) über 0,5 (keine Farbänderung) bis 1,0 (maximale Farbe).

  • Verstärkt: Multipliziert die Werte in den Parametern für Schatten, Mitteltöne und Lichter. Dies ist bei Verwendung des Filters „Farbbalance“ bei Belichtungsanpassungen nützlich, um ein Bild „überzubelichten“. Wird dieser Effekt auf stärkere Farben angewendet, kann dies zu unerwarteten Ergebnissen führen.

  • Farbwerte des Clips: Aktiviert und deaktiviert das Begrenzen. Durch Begrenzen wird verhindert, dass Farbanpassungen zu Farbwerten führen, die außerhalb des zulässigen Bereichs liegen. Das Begrenzen kann unzulässige Signalpegel in Clips verhindern, die auf Video ausgegeben werden. Es enthält vier Menüoptionen:

    • Ohne: Es wird keine Begrenzung vorgenommen.

    • Bei Weiß: Alle Farbkanäle, die den Maximalwert von 1 übersteigen, werden auf 1 begrenzt.

    • Bei Schwarz: Alle Farbkanäle, die unter den Minimalwert von 0 fallen, werden auf 0 begrenzt.

    • Bei Schwarz und Weiß: Alle Farbkanäle werden auf den Minimalwert 0 und den Maximalwert 1 begrenzt.

  • Mix: Hiermit wird der Prozentsatz des Originalbilds festgelegt, der mit dem farbkorrigierten Bild überblendet wird.