Komplexe Strategien zur Optimierung der Tracking-Ergebnisse

Verwenden Sie die folgenden komplexen Verfahren zum Verbessern Ihrer Tracking-Ergebnisse.

Kurve im Keyframe-Editor glätten

Sie können eine Spur mit der Funktion „Keyframe-Ausdünnung“ glätten. Vor dem Glätten der Kurve empfiehlt es sich, das Verhalten (als Sicherungskopie) in die Mediathek zu kopieren oder das Verhalten im Projekt zu duplizieren. Weitere Informationen zum Sichern von Objekten in der Mediathek finden Sie unter Sichern eigener Objekte in der Mediathek.

Im folgenden Diagramm wurde an jedem Bild ein Keyframe platziert und die Kurve ist relativ stark gezackt. Im folgenden Beispiel erfahren Sie, wie Sie diese Kurve vereinfachen und glätten können.

Keyframe-Editor mit Optionen des Animationsmenüs und einer Kurve mit einem Keyframe an jedem Bild.
  1. Klicken Sie in der Parameterliste im Keyframe-Editor auf die fünfte Spalte des mit Keyframes versehenen Parameters, um das Animationsmenü zu öffnen. Wählen Sie dann „Keyframes reduzieren“ aus.

    Das Dialogfenster „Keyframes reduzieren“ wird angezeigt.

    Dialogfenster „Keyframes reduzieren“.

    Das Dialogfenster „Keyframes reduzieren“ wendet einen Algorithmus zur Ausdünnung auf die Keyframes für den Parameter an, um die Anzahl der Keyframes zu reduzieren und gleichzeitig eine ähnliche Kurvenform beizubehalten. Der Algorithmus zur Ausdünnung lässt sich auf zwei Arten anpassen. Eine Erhöhung der Fehlertoleranz führt zu weniger Keyframes. Eine Erhöhung der Glättung (von Bildern) bewirkt gleichmäßigere Kurven zwischen den Keyframe-Werten.

    In diesem Beispiel wird der Wert „5“ verwendet. Es werden also 5 auf dem bewerteten Punkt zentrierte Tracking-Punkte verwendet, um den neuen, geglätteten Wert des aktuellen Punkts zu berechnen. Hierbei handelt es sich um einen standardmäßigen Gauß'schen Filter (für Glockenkurven). Wenn Sie hier also den Wert „5“ für die Glättung beibehalten, werden für die Berechnung des Werts für Bild 12 die Bilder 10, 11, 12, 13 und 14 ausgewertet. Ist der Wert „3“ festgelegt, verwendet der Glättungsalgorithmus die Bilder 11, 12 und 13. Je größer der Glättungswert ist, umso mehr Punkte werden für jeden Punkt in der Kurve berücksichtigt (und umso mehr Berechnungen werden ausgeführt).

  2. Passen Sie die Schieberegler an, um die Kurve zu glätten.

    • Fehlertoleranz: Bewegen Sie den Regler nach rechts, um die Anzahl der in der Kurve verwendeten Keyframes zu verringern.

    • Glätten (Frames): Bewegen Sie den Regler nach rechts, um homogenere Kurven zwischen Keyframes zu erstellen.

    Mit dem Regler „Glätten“ wird die Kurve geändert, indem für jeden Spurpunkt der Mittelwert der an ihn angrenzenden Spurpunkte berechnet und dieser neue Wert dann auf den analysierten Spurpunkt angewendet wird. Der mit dem Regler „Glätten“ festgelegte Wert gibt an, wie viele aneinander angrenzende Spurpunkte gemittelt werden sollen. Wenn Sie hier also den Wert „5“ für die Glättung beibehalten, werden für die Berechnung des Werts für Bild 12 die Bilder 10, 11, 12, 13 und 14 gemittelt. Ist der Wert für die Glättung auf „3“ eingestellt, werden die Bilder 11, 12 und 13 gemittelt. Je größer der Glättungswert ist, umso mehr Punkte werden für jeden Punkt in der Kurve berücksichtigt (und umso mehr Berechnungen werden ausgeführt).

    Während Sie die Schieberegler im Dialogfenster anpassen, wird die Kurve im Keyframe-Editor geändert. Die Kurve hat jetzt weniger Keyframes und wird dadurch gleichmäßiger.

    Keyframe-Editor mit einer Kurve mit reduzierten Keyframes.
  3. Klicken Sie auf „OK“.

Verhalten „Anpassen“ der Kategorie „Parameter“ auf eine Kurve anwenden

Eine andere Möglichkeit, eine Kurve zu glätten, besteht darin, das Verhalten „Anpassen“ der Kategorie „Parameter“ auf eine Kurve im Keyframe-Editor anzuwenden. Mit diesem Verhalten werden die Übergänge von einem Keyframe-Wert zum nächsten ausgeglichen. Eine derart angepasste Bewegung wirkt flüssiger.

  • Klicken Sie in der Parameterliste des Keyframe-Editors bei gedrückter Taste „ctrl“ auf den Namen des mit Keyframes versehenen Parameters und wählen Sie dann „Anpassen“ aus dem Kontextmenü aus.

    Die Spur wird gemittelt und ihre Kurve im Keyframe-Editor vereinfacht.

    Weitere Informationen zum Verwenden des Verhaltens „Anpassen“ finden Sie unter Anpassen.

Bewegungsspuren in Keyframes umwandeln

Tracking-Daten, die von den Verhalten „Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“ oder „Stabilisieren widerrufen“ erfasst oder als Referenz verwendet werden, können in Keyframes auf dem transformierten Objekt umgewandelt werden. Die Tracking-Keyframes werden auf das verfolgte Objekt angewendet und das Verhalten wird gelöscht. Anschließend können Sie die Animationskurven im Keyframe-Editor anpassen.

Da das Bild mit dem Verhalten „Bewegung analysieren“ nicht transformiert wird, können analysierte Tracking-Spuren nicht in Keyframes konvertiert werden. Die Verhalten „Bewegung anpassen“ oder „Stabilisieren“, die auf Daten des Verhaltens „Bewegung analysieren“ zurückgreifen, können dagegen in Keyframes umgewandelt werden.

  1. Wählen Sie das Verhalten „Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“ oder „Stabilisieren widerrufen“ aus, das Sie konvertieren möchten.

  2. Wählen Sie „Objekt“ > „In Keyframes konvertieren“ (oder drücken Sie die Tastenkombination „Befehl-K“).

    Es wird in Dialogfenster zur Bestätigung der Konvertierung angezeigt.

  3. Klicken Sie auf „Konvertieren“.

    Das Verhalten wird in bearbeitbare Keyframes konvertiert und das Tracking-Verhalten wird gelöscht.

Weitere Informationen zum Konvertieren von Verhalten in Keyframes finden Sie unter Konvertieren von Verhalten in Keyframes. Weitere Informationen zum Verwenden des Keyframe-Editors finden Sie unter Keyframing – Übersicht.

Spätere Bilder zum Suchen definieren

Bei der Verwendung des Verhaltens „Bewegung analysieren“ können Sie einen Tracker anweisen, wo in einem späteren Bild nach einem Referenzmuster gesucht werden soll. Dieses Werkzeug eignet sich für die folgenden Arten von Clips:

  • Clips mit Elementen, die sich schnell bewegen

  • Clips mit Objekten, die sich entlang eines relativ geraden Vektors bewegen (mit oder ohne Hindernisse)

  • Clips mit abrupten Schwenks (möglicherweise müssen Sie den suchenden Tracker nach jedem neuen Schwenk zurücksetzen)

Wichtig: Wenn das Tracking fehlschlägt und Sie Ihren Tracker neu positionieren, müssen Sie auch den suchenden Tracker im Canvas zurücksetzen, um einen neuen Bewegungsvektor vom neuen Referenzpunkt zu erhalten.

  1. Wenden Sie ein Verhalten „Bewegung analysieren“ auf einen Clip an.

  2. Platzieren Sie den Tracker im Canvas auf einem Referenzmuster.

    Im folgenden Bild wird der Tracker auf einem Referenzmuster platziert, das sich auf der vorderen Stoßstange des Autos befindet.

    Canvas mit einem auf ein Objekt angewendeten Tracker.
  3. Passen Sie mit dem Schieberegler „Frame-Versatz“ im Informationsfenster „Verhalten“ die Anzahl der späteren Bilder an, die der Tracker durchsuchen soll.

    Hinweis: Der Schieberegler „Frame-Versatz“ gibt als Standardwert für die Maximalzahl 10 Bilder an. Mit dem benachbarten Werteregler können Sie aber auch eine höhere Bildanzahl festlegen.

  4. Bewegen Sie bei gedrückter Befehlstaste im Canvas den Tracker in die Richtung, in die sich das Referenzmuster im Clip bewegt.

    Beim Bewegen des Spurpunkts bei gedrückter Befehlstaste wird eine vergrößerte Inset-Darstellung des im Parameter „Frame-Versatz“ angegebenen Bilds angezeigt.

    Canvas mit einer vergrößerten Inset-Darstellung des Frame-Versatzes.
  5. Lassen Sie die Maustaste los, nachdem der suchende Tracker auf dem Referenzmuster platziert wurde.

    Wenn Sie auf die Taste „Analysieren“ klicken, wird der neue Referenzpunkt als Tracking-Muster verwendet.

    Hinweis: Der Parameter „Frame-Versatz“ kann beim Rückwärts-Tracking verwendet werden. Wenn das Feld „Rückwärts“ in den Parametern des Tracking-Verhaltens markiert ist und Sie den Parameter „Frame-Versatz“ verwenden, sehen Sie nicht spätere, sondern frühere Bilder. Das Markierungsfeld „Rückwärts“ ist nur für die Verhalten „Bewegung analysieren“, „Spur“ (in der Kategorie „Parameter“) und „Spurpunkte“ (in der Kategorie „Form“) verfügbar.

Bewegungsspur mithilfe der Aufnahmetaste manuell zum gewünschten Ziel „lotsen“

Für anspruchsvollere Tracking-Spuren können Sie manuell Keyframes für Tracking-Positionen einfügen, um den Tracker gezielter einem Referenzmuster zuzuweisen. Wenn Sie beispielsweise über Material mit einer deutlichen Bewegungsunschärfe oder über Objekte verfügen, die das Tracking-Muster teilweise verdecken, können Sie manuell Keyframes für Tracker-Positionen erstellen, um den Tracker gezielter zuzuweisen.

  1. Wenden Sie ein Verhalten der Kategorie „Motion Tracking“ auf den Clip an und drücken Sie dann die Taste „A“, um die Keyframe-Aufnahme zu aktivieren.

  2. Platzieren Sie den Tracker im Canvas an dem Referenzpunkt, für den Sie das Motion Tracking ausführen möchten.

    Ein Keyframe für Tracking-Positionen wird in dem Verhalten erstellt (sichtbar im Keyframe-Editor).

  3. Navigieren Sie zum nächsten Bild, an dem ein Keyframe erstellt werden soll.

    Hinweis: Sie können die Tastenkombination „Umschalt-Rechtspfeil“ drücken, um zehn Bilder vorwärts zu springen, oder die Tastenkombination „Umschalt-Linkspfeil“, um zehn Bilder zurückzuspringen.

  4. Platzieren Sie den Tracker im Canvas an dem Referenzpunkt, für den Sie das Motion Tracking ausführen möchten.

  5. Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4, bis Sie Keyframes für die komplette Tracking-Spur erstellt haben.

  6. Klicken Sie im Informationsfenster des Verhaltens auf das Dreiecksymbol der Tracking-Spur, die Sie manuell angepasst haben, und wählen Sie dann „Vorhandene Keyframes verwenden“ aus dem Einblendmenü „Fehlfunktion-Verhalten“ aus.

  7. Drücken Sie die Taste „A“ erneut, um die Aufnahme von Keyframes zu deaktivieren.

  8. Wechseln Sie zum ersten Bild des Clips und klicken Sie anschließend in der Schwebepalette oder im Informationsfenster des Verhaltens auf die Taste „Analysieren“.

    Wichtig: Obwohl Keyframes erstellt werden, müssen Sie das Material analysieren, um die Tracking-Daten zu erhalten.

Bewegungsspur manuell zum gewünschten Ziel „lotsen“, ohne die Keyframe-Aufnahme zu aktivieren

  1. Wenden Sie ein Verhalten der Kategorie „Motion Tracking“ auf den Clip an.

  2. Platzieren Sie den Tracker im Canvas an dem Referenzpunkt, für den Sie das Motion Tracking ausführen möchten.

  3. Wählen Sie „Objekt“ > „Position hinzufügen“.

    Dieser Befehl ist für die Verhalten „Bewegung analysieren“, „Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“ (mit manuellen Trackern) „Spurpunkte“ und „Spuren“ verfügbar.

    Hinweis: Für automatisch stabilisiertes Material können keine Keyframes erstellt werden. Sie können die automatische Stabilisierung mithilfe der Option „Spurregion“ anpassen oder das stabilisierte Material in Keyframes konvertieren. Weitere Informationen zum Parameter „Spurregion“ finden Sie unter Stabilisieren eines verwackelten Clips. Weitere Informationen zum Konvertieren von Tracking-Daten in Keyframes finden Sie oben unter „Konvertieren von Tracking-Daten in Keyframes“.

  4. Navigieren Sie zum nächsten Bild, an dem ein Keyframe erstellt werden soll.

  5. Wiederholen Sie die Schritte 2 bis 4, bis Sie Keyframes für die komplette Tracking-Spur erstellt haben.

  6. Klicken Sie im Informationsfenster des Verhaltens auf das Dreiecksymbol der Tracking-Spur, die Sie angepasst haben, und wählen Sie dann „Vorhandene Keyframes verwenden“ aus dem Einblendmenü „Fehlfunktion-Verhalten“ aus.

  7. Wechseln Sie zum ersten Bild des Clips und klicken Sie anschließend im Informationsfenster des Verhaltens auf die Taste „Analysieren“.

    Hinweis: Sie können auch die Tracker-Vorschau im Informationsfenster des Verhaltens verwenden, um die Tracker im Canvas neu zu positionieren.

    Wichtig: Obwohl Keyframes erstellt werden, müssen Sie das Material analysieren, um die Tracking-Daten zu erhalten.

Bearbeiten der Analysedaten

Wenn keine der vorherigen Lösungen hilft, können Sie die Analysedaten im Keyframe-Editor überprüfen und dann problematische Spurpunktdaten manuell anpassen oder löschen.

Hinweis: Dieses Verfahren ist nur für Tracker anwendbar, die Sie im Canvas oder im Informationsfenster „Verhalten“ anpassen können.

  1. Wählen Sie in der Liste „Ebenen“ oder in der Timeline das angewendete Verhalten aus.

  2. Suchen Sie im Keyframe-Editor beim Parameter „Vertrauen“ nach Bildern mit einem sehr niedrigen Wert. Wenn Sie ungewöhnliche Spitzen bei Bildern entdecken, bei denen der Wert für die „Vertrauen“-Kurve sehr niedrig ist, gehen Sie zu Schritt 3.

  3. Wählen Sie „Objekt“ > „In Keyframes konvertieren“ (oder drücken Sie die Tastenkombination „Befehl-K“).

    Es wird in Dialogfenster zur Bestätigung der Konvertierung angezeigt.

  4. Klicken Sie auf „Bestätigen“.

    Das Verhalten wird in bearbeitbare Keyframes konvertiert und das Tracking-Verhalten wird gelöscht.

  5. Wählen Sie in der Liste „Ebenen“ oder in der Timeline den Clip aus.

  6. Ändern Sie oder löschen Sie im Keyframe-Editor die Punkte, an denen der Vertrauenswert niedrig ist.

    Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen oder Löschen von Keyframes und Ändern von Keyframes.